Westküstenkliniken: Sicherstellung der Ausbildung gefährdet

01.08.2016

Westküstenkliniken: Sicherstellung der Ausbildung gefährdet – Landeshilfe vonnöten

Heide/Brunsbüttel: „Mit über 450 Ausbildendungsplätzen verschiedener Berufe des Gesundheitswesens sind die Westküstenkliniken - kurz WKK - der größte Ausbildungsanbieter der Schleswig-Holsteinischen Westküste“, so der stellvertretende Geschäftsführer des kreiseigenen Krankenhauses Dr. Martin Blümke bei der Begrüßung des Fraktionsarbeitskreises Soziales der CDU Landtagsfraktion. Vorsitzende Katja Rathje-Hoffmann, CDU Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Segeberg, zeigte sich von dem hohen Einsatz des klinikeigenen Bildungszentrums beeindruckt. Nach Kiel ist Heide der größte Ausbildungsanbieter im Gesundheitsbereich des Landes. Schulleiterin Angelika Nicol wies auf die Ausbildungsgänge in der Pflege, als medizinisch-technische Röntgenassistenten und den Notfallsanitätern hin und machte deutlich, dass es durch abnehmende Schülerzahlen insgesamt schwieriger wird, alle Ausbildungsplätze zu besetzen. Nur durch ständigen Kontakt mit Schulen in Dithmarschen und vielen Praxisangeboten zum Kennenlernen eines Krankenhausbetriebes gelang es bisher, genügend junge Menschen für die Gesundheitsberufe zu begeistern. Diese Werbungsaktivitäten bedeuten einen erheblichen Aufwand, auch in finanzieller Hinsicht.

Einen Einbruch beobachtet man mit Sorge bei den Bewerbern für die Ausbildung zu medizinisch-technischen Röntgenassistenten an der Dr. Gillmeister-Schule. Für die dreijährige schulische Ausbildung wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt. Um hier die Ausbildung attraktiv zu halten, müsste beispielsweise landesweit ein Ausbildungsfond eingerichtet werden. „Wir werden dazu in Kiel Gespräche führen“, versprach CDU Landtagsabgeordnete Katja Rathje-Hoffmann, die auch Stellvertreterin von Fraktionschef Daniel Günther ist.

Aufgrund der technischen Entwicklung und des demografischen Wandels ist die medizinische Versorgung eine der großen Wachstumsbranchen in Deutschland. Den ständig steigenden Ansprüchen an das Personal im Gesundheitswesen kann man mit speziellen Studiengängen im nicht-medizinischen Bereich begegnen. „Leider hinkt Schleswig-Holstein hier erheblich zurück“, bedauert CDU Kreisvorsitzender Volker Nielsen, zugleich auch Landtagskandidat in Dithmarschen. Nach Nielsens Ansicht kann eine weitere Zusammenarbeit des Bildungszentrums mit der Fachhochschule Westküste in Heide dazu genutzt werden, Studiengänge anzubieten, die Theorie und Praxis hier an der Westküste optimal miteinander verbinden. Dazu muss das Land die Fachhochschule Heide finanziell entsprechend ausstatten. „Um die Standards im Gesundheitswesen zu halten, geht es nur mit zusätzlichen Anstrengungen durch das Land Schleswig-Holstein im Ausbildungs- und Studienbereich. Dazu muss das Land die Ausbildungsschwerpunktstandorte Kiel und Heide gleichsam zusätzlich fördern“, so die abschließende politische Forderung des CDU Kreisvorsitzenden Volker Nielsen.


Foto von links:  CDU Kreisvorsitzender Volker Nielsen, Hans-Hinrich Neve, Angelika Nicol, Kasten Jasper, Katja Rathje-Hoffmann und stellv. Geschäftsführer Dr. Martin Blümke, WKK Sprecherin Sigrid Jürgensmann.