Endlich war die Zeit der Coronabeschränkungen vorbei, sodass Anne Ohlsen, Vorsitzende der Seniorenunion, zu einem Klönschnack mit gemeinsamen Essen einladen konnte. Dehoga-Vorsitzender Bernd Gadermann bereitete ein Dithmarscher Büfett im Restaurant Nindorfer Hof für die zahlreichen Gäste vor.
Ohlsen sprach in ihrer Begrüßung die Überlagerung des Wahlkampfs durch die Ereignisse in der Ukraine an und dass man sich so abhängig von Russland gemacht habe. Landtagsabgeordneter Volker Nielsen, der der Einladung trotz enger Termintaktung folgte, sprach zunächst die schwierige Lage der Gastronomie in der langen Coronazeit an. Kunden hielten den Betrieben die Treue und holten viele Veranstaltungen nach. Seine Schwerpunkte in der Landespolitik lägen hauptsächlich in der Wahlkreisarbeit im südlichen Dithmarschen und im Bereich Büsum-Wesselburen. Alle Themen der Küste seien in seinem Wahlkreis gebündelt, in dem er sich an jedem Ort zu Hause fühle.
Er sprach über Landeshäfen, Tourismus und das Kohlosseum in Wesselburen mit den weitreichenden positiven Veränderungen und Investitionen. Die Stadt Wesselburen habe einige Hektar Land für Geschosswohnungsbau und Einfamilienhausbau erworben, damit der lokale Wohnungsmarkt mehr Angebote erhalte. Durch viele rumänische Staatsbürger, die in Dithmarschen arbeiten, sei Bedarf vorhanden, denn Wesselburen wachse. Die rumänische Botschafterin hat Mitarbeiter beauftragt, hinsichtlich des Zusammenlebens weitere Überzeugungsarbeit zu leisten. Im Mai finden dazu Gespräche in der Stadt statt.
Auf viele Fragen hatte Nielsen die entsprechenden Antworten parat. Die Gasleitung Nordstream I war für die Versorgung Europas gedacht, nicht nur für Deutschland. Nordstream II sei von Anfang umstritten gewesen. Man habe auf eine gute Zusammenarbeit mit Russland gehofft. Russland werde Gas und Öl im Zweifel auch an anderen Stellen der Welt verkaufen. Fracking werde heute noch in Schleswig-Holstein heiß diskutiert, was in unserem Land gar nicht möglich sei. In Brunsbüttel soll Erdgas in flüssiger Form angelandet werden. Nielsen hofft, dass der Krieg bald beendet wird, die Völker wieder aufeinander zugehen, ohne Außenseiter Putin, der Russland auf Jahre isoliert habe.
Corona sei im Wahlkampf kaum das Thema. Vielmehr werden Ferienhäuser im Meldorfer Koog, erneuerbare Energie durch Windkraft in Landschaftsschutzgebieten, die Fähre in Brunsbüttel, die nur mit zusätzlichen öffentlichen Mitteln betrieben werden könne, und die Krabbenfischerei in Büsum thematisiert. Die kurzfristige Förderung der Fischerbetriebe möge schnell durch den Bund umgesetzt werden, die Meldungen dazu seien positiv. Die Stimmung in der Jamaika-Koalition unter Ministerpräsident Daniel Günter sei gut, auch an den Wahlständen werde viel Zufriedenheit mit dem Regierungsstil und der Arbeit von Daniel Günther geäußert.
Friedrich-Wilhelm Trottmann
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