Präsidentenwahlkampf in Amerika

von Friedrich-Wilhelm Trottmann

Studienreise der Partnerschaft der Parlamente nach Denver Colorado

Nindorf – Über eine Studienreise und Wahlkampfbeobachtungen in den USA berichtet der ehemalige Landtagsabgeordnete und Kommunalpolitiker Berndt Steincke vor der Seniorenunion. In einem Film zeigte er phantastische Fotos von Landschaften, Brücken, Stadtbildern mit Wolkenkratzern, Kneipen, in Pappkartons auf dem Bürgersteig Lebende und typische Fotos von American way of live.

Insiderwissen konnte die Delegation erfahren bei ihren Empfängen bei den Bürgermeistern von Denver und Boulder, der Steuerbehörde, den nur zeitweise angemieteten Wahlkampfbüros der Republikaner und Demokraten. Sie bekamen Einblicke in die Stärken und Schwächen des amerikanischen Wahlsystems mit Vorwahlen und Wahlmännern. Nicht der mit den meisten Stimmen wird Präsident, nur einer gewinnt und der bestimmt. Die Amis ändern dauernd ihr Programm. Wahlberechtigte ab 18 Jahren müssen sich registrieren lassen, es gibt keine Meldepflicht und Meldebehörde, man kann wohnen wo man will. Man weist sich mit Führerschein oder Personalausweis aus, die Wahlunterlagen werden computergesteuert und mit Vergleich der Unterschrift geprüft. Wahlleiter gibt es nicht, die Veröffentlichung der Wahlergebnisse werden von den Fernsehanstalten übernommen.

Freiheit ist ihr oberstes Gebot. Keine Pflichtkrankenversicherung, kein Verbot von Waffenbesitz, denn Hilfe kommt nicht wie in Deutschland innerhalb von 12 Minuten, sondern erst in 2 Stunden, da Besiedlungsdichte in der Landschaft sehr gering. Wahlkampfveranstaltungen von Clinton und Trump mit stehend singender Nationalhymne und Segnung durch einen Pfarrer zeigten, wie fanatisch sie Kandidaten verehren. Die Republikaner fühlen sich auf dem Land vernachlässigt, Entscheidungen werden zentral in Washington getroffen, dieses sei ein Hauptgrund, dass Trump gewählt wird. Er sei der Hoffnungsträger, der kümmert sich um uns, so empfinden es viele Amerikaner.
Die Gewaltenteilung erhielten wir erst nach 1945, die Verfassung der Vereinigten Staaten wurde am 17.09.1787 erstellt. 

Eine große Fragerunde schloss sich an in der Steincke betonte, er sei ein großer Befürworter der Ehrenamtlichkeit. Die deutsche soziale Hängematte sei sehr groß und die Freiheit, Selbstbestimmung und Eigenverantwortlichkeit in Amerika bemerkenswert.