Katastrophenschutz und Selbstvorsorge im Kreis Dithmarschen

Nindorf – Nach einer notgedrungenen langen Pause traf sich die Seniorenunion zu einer Informationsveranstaltung, zu der Anne Ohlsen als Vorsitzende in den Nindorfer Hof eingeladen hatte. Sie riss kurz die Themen an, die auch für einige von den zahlreichen Anwesenden als Katastrophen angesehen werden wie Ukraine-Konflikt, Trockenheit, hohe Heizkosten und auch die Situation um Corona.

Mit Hartmut Lewansky vom Fachdienst Ordnung und Sicherheit – Katastrophenschutz - des Kreises Dithmarschen hatte Ohlsen einen Referenten eingeladen, der über Katastrophenschutz und Selbstvorsorge informierte.
Lewansky, selbst 40 Jahre in der Feuerwehr aktiv, bemerkte, dass sein Thema Bevölkerungsschutz der Oberbegriff für Zivilschutz und Katastrophenschutz sei. Die Gefährdung unseres Bereiches umfasse auch den Blanken Hans. Für den Zivilschutz sei der Bund im Verteidigungsfall zuständig mit THW, Bundeswehr, Feuerwehr, ASB, DRK, Johanniter, Malteser und DLRG, dieses gilt auch für den Katastrophenschutz, wo  die Länder zuständig sind. Er sprach den Warntag vor zwei Jahren an, der nicht so reibungslos funktionierte wie gedacht. Die Sirenen werden jeden ersten Samstag im Monat um 12 Uhr ertönen, jedoch das Netz der Sirenen muss nach dem radikalen Abbau wieder aufgebaut werden. Ebenso wurden die Schutzbunker, für die der Bund zuständig ist, überall entfernt oder einige wenige zu Museen umfunktioniert.
Das Landeskatastrophenschutzgesetz erfordert effektives Krisenmanagement mit gut ausgebildetem Personal, vorbereitende Maßnahmen für Abwehr und Beseitigung von Schäden und auch die Analyse des Gefahrenpotentials wie Orkan und bei einer Deichlinie in Dithmarschen von 84 Kilometern die Sturmfluten besonders bei einer Sturmfluthäufigkeit von Oktoberbis Februar.  Lewansky erinnerte an die Schneekatastrophe  1978/79 und den Schwarzfall, Blackout beim Stromausfall.
Tierseuchen wie Vogelgrippe, Gefahrengutunfälle und Bombenentschärfungen wurde angesprochen. Dithmarschen habe das größte zusammenhängende Industriegebiet in Schleswig-Holstein in Brunsbüttel. Die 12 externen Notfallpläne für die 12 Störfallbetriebe in Dithmarschen seien personell, materiell und räumlich vorzubereiten bei ständiger Erreichbarkeit rund um die Uhr. Über 76 Fahrzeuge gehören zur materiellen Ausstattung des Kreises für die Katastrophenschutzeinheiten. Die Feuerwehrbereitschaft im Kreis umfasse etwa 250 Personen, der Löschzug Gefahrengut circa 70 Personen und die technische Einsatzleitung etwa 30. Der Sanitäts- und Betreuungsdienst obliege dem DRK. Drei technische Züge werden von der Bundesanstalt THW bereit gehalten.

Lewansky wollte eigentlich seine Ausführungen nach der geduldigen Beantwortung der vielen Fragen mit den Worten „ohne Ehrenamt würden wir schlecht aussehen“ schließen, doch einige Worte zur Selbstfürsorge waren ihm wichtig. Bevorratung für den Notfall sei ratsam, batteriebetriebene Radios  seien unentbehrlich für Durchsagen, denn Radio und Fernsehen berichten wie auch Internet, Warn-App, modulare Warnsysteme und Cell Broadcast sehr zeitnah.