Integration in Wesselburen ausbauen

31.03.2022

Integration in Wesselburen ausbauen

Heute besuchte die rumänische Botschafterin Adriana Stanescu unter anderem auf Anregung von Volker Nielsen MdL die CDU-Fraktion im Kieler Landtag. Nach einem Gespräch mit dem Ministerpräsidenten Daniel Günther ging es im Gespräch mit dem Abgeordneten um Probleme in seinem Wahlkreis Dithmarschen mit rumänischen Kindern, die von ihren dort lebenden Eltern vom Schulbesuch abgehalten werden, um stattdessen zu arbeiten.

In der Stadt Wesselburen leben dauerhaft etwa 800 Rumäninnen und Rumänen, darunter rund 150 schulpflichtige Kinder. Die Erwachsenen sind in der Regel in der Landwirtschaft tätig. Viele von ihnen gehören zum Volk der Rudari und kommen aus der Gegend Bechet. Die Rudari haben eine sehr traditionelle Lebensweise. Früher arbeiteten sie in der Goldverarbeitung, heute vor allem in der Holzverarbeitung und Landwirtschaft.

In Wesselburen wünschen sich die Menschen ein gutes Miteinander zwischen der rumänischen und der deutschen Bevölkerung. Ein großes Problem dabei ist die Sprachbarriere, weshalb bestehende Probleme oft nur schwer diskutiert werden können. Eins der Themen ist, dass viele Kinder im Schulalter von ihren Eltern nicht in die Schule geschickt werden, sondern mit zur Arbeit gehen. Als lokaler CDU-Abgeordneter möchte Volker Nielsen gerne in Zusammenarbeit mit der rumänischen Botschaft eine Lösung dafür finden. Denn einige in Deutschland lebende Rumänen kennen kaum ihre Rechte und Pflichten, da sie mit dem deutschen System nicht vertraut sind.

Adriana Stanescu sicherte ihre Unterstützung zu. Ihrer Erfahrung nach sei es am hilfreichsten, genügend zweisprachige Integrationsbeauftragte in den betroffenen Gemeinden einzusetzen. Sie gelten als Mediatoren und können mit Vertretern der Minderheiten in Kontakt treten.
Eine Schulpflicht gebe es zwar in Rumänien auch, jedoch können Eltern ihre Kinder dort durch das Unterschreiben eines Dokuments aus der Schule nehmen. Allerdings verlieren sie dann einen staatlichen Zuschuss, der wie das Kindergeld pro Kind ausgezahlt wird.

Nielsen und Stanescu sind sich einig, dass die Rumäninnen und Rumänen in Wesselburen stärker über ihre Pflichten und Rechte informiert werden müssen. Aufgrund der bestehenden Schulpflicht und den wichtigen Chancen durch Bildung für die jungen Menschen wollen Nielsen und Stanescu nun anregen, Schulpartnerschaften und Lehreraustausche zwischen den Ländern zu fördern. Dann hätten die Rumäninnen und Rumänen zusätzliche stete Ansprechpartner, um Abläufe in Deutschland kennenzulernen und zu verstehen.

Die größte Hürde, die Sprache, wäre dann überwunden. Über solche Austausche untereinander soll die Zusammenarbeit bei der Integration, über die schon bestehenden Maßnahmen hinaus gestärkt werden. Volker Nielsen: „In der aktuellen Zeit müssen die Europäer besonders zusammenhalten und sich bei solchen Anliegen unterstützen.“