Gedenken an verstorbene Sowjetsoldaten

23.06.2021

Landtagspräsident Schlie spricht am Denkmal des Friedhofs

Am 22. Juni 1941 überfiel das nationalsozialistische Deutschland die Sowjetunion. Da dieser Tag sich nun zum 80. Mal jährt, sprach Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU) am Denkmal für die im ehemaligen Lazarett Gudendorf gestorbenen Sowjetsoldaten. Bis 1945 gerieten über 5 Millionen Sowjetsoldaten in deutsche Gefangenschaft und mussten Zwangsarbeit leisten. Schlie gedachte im Namen des Schleswig-Holsteinischen Landtags den in Gudendorf an Krankheiten, Mangelernährung und Schwäche verstorbenen Kriegsgefangenen. Zudem legte er zusammen mit Kreispräsidentin Ute Borwieck-Dethlefs (CDU) einen Kranz nieder. Schlie mahnte eine aktive Zusammenarbeit von Ländern und Menschen im Sinn von Frieden, Aussöhnung und Verständigung an.

Der russische Generalkonsul Andrei Sharashkin betonte in seiner Rede die Wichtigkeit der Kontakte zwischen Deutschen und Russen auf gesellschaftlichen und politischen Ebenen, um die Versöhnung fortzusetzen. Das fahrende Leid der Bevölkerung durch Angriff und deutsche Besatzung in den Jahren 1941 bis 1944 ist auch heute noch Gesprächsinhalt in russischen Familien und der Politik. Die Trauer um Angehörige ist weiter gegenwärtig. Für CDU Landtagsabgeordneten Volker Nielsen gilt es trotz in vielen Punkten unterschiedlichen Ansichten stets, dass sich EU und speziell auch Deutschland immer wieder mit Russland austauschen und Gemeinsamkeiten herausstellen. Auch kritische Themen sind dabei anzusprechen. Schleswig-Holstein bemüht sich seit Jahren um einen intensive Beziehung zu Königsberg im ehemaligen Ostpreussen, heute Kaliningrad. Ein politischer und zivilgesellschaftlicher Dialog ist in beiderseitigem Interesse.

Der ehemalige Bürgermeister Jens Thomsen (CDU) wies am Rande der Veranstaltung auf die jahrzehntelangen Bemühungen vieler Gudendorfer hin, den Friedhof im Wald sowie das Denkmal zu erhalten. Unterstützung von Kreis, Land und Bund ist dazu nach den Worten von Bürgermeister Werner Höfs (SPD) nötig. Klaus Schlie nahm den Wunsch auf konkrete Hilfe mit nach Kiel. Für die Junge Union Dithmarschen betonte Daniel Herzberger aus Averlak, dass sich auch die nächsten Generationen um solche Stätten und aktive Erinnerung an Krieg, Menschenrechtsverletzungen, Vertreibung und Unrecht kümmern müssen. „Nie wieder Krieg“ ist der Aufruf aller Beteiligten an alle Menschen und Staaten der Welt, so CDU Kreisvorsitzender Volker Nielsen abschließend.