Seniorenunion Dithmarschen besucht Kalle-Bäcker-Zentrale in Marne

23.08.2018

Seniorenunion Dithmarschen besucht Kalle-Bäcker-Zentrale in Marne            

von Friedrich-Wilhelm Trottmann

Marne – Betriebsbesichtigungen haben einen großen Stellenwert bei der Seniorenunion, denn hier wird das reale Leben der heutigen Zeit der älteren Generation vermittelt.
Der Seniorchef Karl Riemann ließ es sich nicht nehmen, persönlich durch den Betrieb zu führen, der seinen abgewandelten Namen trägt. Das traditionsreiche Familienunternehmen besteht seit Jahren und die Geschäftsführung liegt in den Händen von Konditormeisterin Sabine und Mark Riemann.

Das Konzept der Firma besteht darin, hier das Handwerk im wahrsten Sinne per Hand zu betreiben und keine Konservierungsstoffe zu benutzen, da die nicht verkaufte Ware am Abend wieder in Marne landet. In der Saison beschäftigt Kalle Bäcker etwa 140 Mitarbeiter. Schichtbeginn ist um 2:00 und um 16:30 Uhr, denn die insgesamt 17 Geschäfte öffnen teilweise bereits um 6 Uhr.

Die Ursprünge der über 100-jährigen Bäckertradition der Familie Riemann liegen in Schlesien. Die erste Bäckerei wurde dort bereits im Jahr 1897 in Schloss Ellguth gegründet. Ab 1929 war der schlesische Ort Kornfelde (Polanowitz) in der Nähe der Stadt Pitschen, heute Byzyna (Polen) die Heimat der Bäckerei. Damals lautete der Familienname Rymarzik, erst seit dem 2. Mai 1938 trägt die Familie den heutigen Namen Riemann.

Zunächst unter einfachsten Bedingungen startete Karl Riemann 1949 im Kaiser-Wilhelm-Koog, am 30.06.1951 war es dann endlich soweit, denn Karl Riemann und seine Frau Marie konnten ihre neue Bäckerei in Marne in der Feldstraße 66 eröffnen. Karl Riemann junior, der noch in Kornfelde/Schlesien geboren wurde, erbte die Leidenschaft des Vaters für das Bäckerhandwerk  und übernahm am 1.4.1966 gemeinsam mit seiner Frau Christa die Geschäftsführung des „Kalle-Bäcker“. 1974 eröffnete das Paar die erste Filiale, zwischen 1974 und 1979 kamen weitere Filialen hinzu. Dank der Kalle-Bäcker-Qualität wuchs das Unternehmen stetig. Am 14. Mai 1981 wurde der Grundstein für den Neubau des erweiterten Firmensitzes gelegt. Bis heute ist der Stammsitz des „Kalle-Bäcker“ in Marne in der  Feldstraße 58a. Auf einer Fläche von ca. 920 m² wird in zwei Schichten gebacken, um stets frische Backwaren zu gewährleisten. Pro Tag werden etwa 23.500 Brötchen und 1.250 Brote gefertigt, insgesamt pro Jahr rund 610 t bestes Mehl verarbeitet, 12 Tonnen Weißkohl wird saisonal im Kohlbrot verarbeitet. Für die Besucher war neu, dass gekeimte Gerste die dunkle Farbe in die Produkte bringt und nicht der so bekannte Zuckerrübensirup.

Beim anschließenden Beisammensein nach dem Rundgang durch den Betrieb bei Kaffee und Kuchen beantwortete Karl Riemann noch viele Fragen der wissbegierigen Senioren.