Pressemitteilung vom 30.11.2018, Astrid Damerow, MdB

Foto Nr. 1 zeigt am Außendeich der Gemeinde Dagebüll (v. l.) Janine Bruser Geschäftsführerin des Landesschafzuchtverbandes, Astrid Damerow, MdB, Henning Hinz (Schäfer aus Hillgroven), Jan Siebels (Schäfer aus Blumenthal),  Frank Petersen (Umwelt- und Agrarpolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion Nordfriesland) sowie Jan-Dirk Oldsen (Schäfer aus Dagebüll).

Foto Nr. 2 zeigt auf der Winterweide, Gemeinde Stadum (v. l.)  Jan-Dirk Oldsen (Schäfer aus Dagebüll), Janine Bruser Geschäftsführerin des Landesschafzuchtverbandes, Jan Siebels (Schäfer aus Blumenthal), Henning Hinz (Schäfer aus Hillgroven), Frank Petersen (Umwelt- und Agrarpolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion Nordfriesland) sowie Astrid Damerow, MdB.

 

Astrid Damerow, MdB: Praktikables Wolfsmanagement schafft Zukunftsperspektive für die Weidetierhaltung:

Unionsfraktion beschließt Positionspapier zum Umgang mit Wölfen

Schäfer, Landwirte und Pferdehalter sind zunehmend von Wolfsrissen betroffen und haben Angst um ihre Tiere. In Europa leben schätzungsweise 20.000 Wölfe und die Bestände verdoppeln sich alle drei bis vier Jahre. Die CDU/CSU hat das Konfliktpotential erkannt. Nachdem die Regulierung des Wolfsbestandes auch Teil des Koalitionsvertrages mit der SPD ist, hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ein Positionspapier dazu verfasst.

Die CDU-Bundestagsabgeordnete für Nordfriesland und Dithmarschen-Nord, Astrid Damerow, MdB, erklärt dazu: 

"Besonders in meinem Wahlkreis, Nordfriesland und Dithmarschen-Nord, habe ich viele Gespräche mit betroffenen Landwirten, Schäfern und Interessenvertretern, wie dem Landesschafzuchtverband, geführt: Insbesondere die traditionelle Weidetierhaltung in den Küstenregionen ist mit der Wiederbesiedlung des Wolfes nicht konfliktfrei vereinbar. Aus diesem Grund habe ich mich auf verschiedenen Ebenen für einen praktikablen Interessensausgleich eingesetzt.

Ich begrüße das gerade veröffentlichte Positionspapier der CDU/CSU-Fraktion zum Umgang mit Wölfen ausdrücklich. Es enthält die entscheiden-den Punkte, um für ein praktikables und effektives Wolfsmanagement zu sorgen und damit der Weidetierhaltung in Deutschland eine Zukunftsperspektive zu verschaffen. Konkret fordern wir eine realistische Bewertung der Wolfsbestände in Deutschland als Teil der zentraleuropäischen Gesamtpopulation und eine klare, artenschutzrechtliche Definition des angestrebten "guten Erhaltungszustandes" auf nationaler Ebene. Weiterhin muss der Schutzstatus gegebenenfalls von "streng geschützt" auf "geschützt" herabgesetzt werden.

Reguläre Bestandsregulierungen, wie man sie bei anderen Wildarten kennt, sind in unseren Nachbarländern Frankreich und Schweden längst Praxis. Zukünftig soll klar zwischen Wolfsschutzgebieten und Wolfsmanagement-gebieten unterschieden werden. Dort, wo jedoch ein konfliktfreies Zusammenleben von Mensch und Wolf nicht möglich ist, muss auch über wolfs-freie Zonen nachgedacht werden. Die von Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) verordnete "wolfssichere Zäunung" ist in Weideregionen finanziell und arbeitstechnisch nicht zumutbar. Eine derartige Zerschneidung der Landschaft ist zudem für die meisten Artenschutz-programme kontraproduktiv und würde das Landschaftsbild zerstören. Um für eine Bestandsregulierung Rechtssicherheit zu schaffen, gehört der Wolf konsequenterweise  bundesweit in das Jagdgesetz aufgenommen.

Ausdrücklich unterstütze ich auch die Forderungen der Weidetierhalter nach umfassender staatlicher Hilfe bei präventiven Schutzmaßnahmen gegen Wolfsangriffe. Geschädigte Tierhalter haben nicht nur den ökonomischen Schaden, sondern leiden auch emotional durch den Verlust ihrer Tiere. Deshalb dürfen wir sie und ihre Familien nicht alleine lassen. Wichtig für die Soforthilfe ist etwa die Beweislastumkehr für Entschädigungen bei Nutz- und Haustierrissen."