Artikel von Friedrich-Wilhelm Trottmann:
Landtagsabgeordneter Andreas Hein bei der Seniorenunion
Nindorf - In den Medien wird zurzeit immer wieder über die Risiken beim Engagement des Landes Schleswig-Holstein und des Bundes beim Batteriehersteller Northvolt berichtet. Da hatte Anne Ohlsen als Vorsitzende der Seniorenunion das Glück auf ihrer Seite, mit dem Landtagsabgeordneten Andreas Hein einen Fachmann für den Vortrag zu diesem Thema gewonnen zu haben.
Zunächst freute sich Hein, über die gelungene Ministeriumsverteilung nach der Bundestagswahl berichten zu können. Überproportional seien CDU-Abgeordnete aus Schleswig-Holstein in der neuen Regierung zu finden. Das habe dann auch Veränderungen in Kiel nach sich gezogen: Mit Dorit Stenke hat Schleswig-Holstein nun eine neue Bildungsministerin. Für die Landesregierung stehe weiterhin die Überarbeitung des Landeshaushalt auf der Agenda. Das große Ziel sei, die Sonderschulden nach dem Urteil des Landesverfassungsgerichts kurzfristig vollständig zu tilgen. Mit einem Wirtschaftswachstum von 1,2% stehe Schleswig-Holstein an vierter Stelle im Bund noch vergleichsweise gut da – „dennoch brauchen wir einen Aufschwung und hoffen auf die Signale aus dem Bund“, so Andreas Hein weiter.
Der Batteriehersteller Northvolt AB in Schweden ist insolvent. Die Wandelanleihe über 600 Millionen Euro, von denen Schleswig-Holstein für 300 Millionen beim Bauvorhaben in Heide gebürgt hat, befinde sich ausdrücklich nicht in der Insolvenzmasse, sondern werde nur nach Baufortschritt in Heide ausgezahlt, betonte Hein. In Heide fänden neue Investoren nun ein Gelände vor, welches in seiner Größe und mit einem rechtskräftigen Bebauungsplan einmalig in Europa als Alleinstellungsmerkmal punkten könne. „Der Insolvenzverwalter ist nach Medienberichten in Gesprächen mit mehreren Investoren. Wir hoffen nach wie vor darauf, dass sich durch unser Alleinstellungsmerkmal mit großen Mengen erneuerbarer und grüner Energie ein Unternehmen aus dem Themenfeld Elektromobilität und Batteriezellenfertigung finden wird“, zeigte sich Hein weiter optimistisch für den Standort.
Auswirkungen, die Ansiedlungspläne im positiven Sinne ausgelöst hätten, seien beispielsweise die Elektrifizierung und Streckenanpassungsplanungen der Marschbahn, die Planungen zur neuen Brücke in Hochdonn und weitere Infrastrukturmaßnahmen.
Die Energieregion Heide und die Westküste, führte Hein weiter aus, werde zudem mit einem Multi-Terminal-Hub künftig einen außergewöhnlich großen Standortvorteil haben. Weiterer Offshore-Strom biete zukünftig weitere Möglichkeiten, den erneuerbaren Strom in den Bereichen Industrie, Wärme und Verkehr zu nutzen. Dafür sei die Wasserstoffproduktion der Schlüssel. Hier nannte Hein die Kavernen in der Region Heide für die Speicherung von Wasserstoff sowie den vorgesehenen Anschluss an das bundesweite Wasserstoffkernnetz.
Hein beantwortete noch viele Fragen, ehe Anne Ohlsen ihm mit einer Tüte voller Dithmarscher Leckereien für seinen sehr interessanten Vortrag dankte.
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