Kreispräsidentin zu Gast bei der Seniorenunion

26.03.2019

 von Friedrich-Wilhelm Trottmann

Meldorf – Mit der Kreispräsidentin Ute Borwieck-Dethlefs hatte SeniorenUnionsvorsitzender Voss Wilhelm Brandt eine engagierte und hochmotivierte ehrenamtlich tätige Politikerin in die ERHEITERUNG eingeladen, wie man sie selten findet. Wie der Vater sei sie als eine Bauerntochter eine zutiefst heimatverwurzelte Dithmarscher Demokratin.

Einige Daten des Kreises stellte Borwieck-Dethlefs als waschechte in Rüsdorf geborene Dithmarscherin an den Anfang ihrer Ausführungen, die die Anwesenden im vollen Saal beeindruckten. Der Kreis Dithmarschen ist etwa 1.427 km² groß mit 801 km² Geest und 627 km² Marsch, habe 13.3684 Einwohner, 111 Gemeinden, dabei habe die kleinste Gemeinde Bergewöhrden gerade mal 33 Einwohner und die höchste Erhebung Karghöde liege in der Gemeinde Schrum mit 78,81 m ü. NN. Mit 54 Abgeordneten aus acht Fraktionen sei der Kreistag bunter und die Sitzordnungsleitung schon eine Herausforderung. Bei bis zu 40 Tagesordnungspunkten werde teilweise hart diskutiert.

Frau Borwieck-Dethlefs betonte, wie wichtig eine gute vertrauensvolle Zusammenarbeit von Ehrenamt und Verwaltung sei. Sie fühle sich in der  Zusammenarbeit mit dem Landrat gut eingebunden. Als höchste Repräsentantin des Kreises habe sie viele  Termine etwa auch in Berlin wahrzunehmen und mit  zeitweilige bis zu 35 Stunden ehrenamtlichen Arbeit wöchentlich sei sie, zudem noch berufstätig, sehr gut ausgelastet. Mit ihren Vertretern Norbert Zimmermann (SPD) und Veronika Kolb (FDP) habe sie ein sehr gutes  vertrauensvolles Verhältnis. Schwierigkeiten bereite die vom Verwaltungsgericht vorgeschriebene paritätische Besetzung der Ausschüsse, da zu wenige Frauen vorhanden seien und Können und Interessen dabei nicht gefragt seien.

Zur Fährverbindung Brunsbüttel nach Cuxhaven bemerkte Borwieck-Dethlefs, die Fähre sei in Norwegen gekauft worden und der Kreis sei glücklich, wenn die Fähre dann wieder fahren werde. Der Kreis investiere kräftig, 21 Millionen Euro  für das Berufsbildungszentrum, Sanierung in Meldorf und der Neubau in Heide. Das Grundstück für die feuerwehrtechnische Zentrale sei gekauft. Der Haushalt sei nicht schlecht aufgestellt, doch Frau Borwieck-Dethlefs warnte davor die Kreisumlage   zu ändern, da durch das neue Finanzausgleichsgesetz Dithmarschen als ehemaliger Gewinner durch eine andere Mittelverteilung zum Verlierer mutiere könne. Der Investitionsstau bei Schulen und die Sportstättenförderung wurden erwähnt.

Die CDU habe sich sehr schnell mit dem Thema Wolf befasst und auf dem Kreisparteitag eine Resolution verabschiedet. Was auf einer  Veranstaltung gezeigt wurde, sei im Ministerium nicht angekommen. Persönlich meinte sie, wer nicht anfängt, etwas zu ändern, dann passiert gar nichts. Die von der CDU initiierte und von SPD, FDP, UWD, WND und AFD getragene Resolution werde in der nächsten Kreistagssitzung zur Abstimmung gestellt. Frau Borwieck-Dethlefs hofft auf eine breite Zustimmung der Abgeordneten.  Auf Grund der hohen Bedeutung der Schafhaltung  für den Küstenschutz muss es Wolfsausschlussareale geben. Die Forderung, etwas zu ändern, müsse sowohl in Brüssel als auch in Berlin beginnen. Der Wolf gehöre ins Jagdgesetz, denn es bedarf einer jagdgesetzlichen Regelung für die Schutzjagd des Wolfes. Die Kosten im Haushalt für die nicht praktikable Einzäunung der Schafsweiden seien  ungenügend, denn nötig sei eine vollständige Erstattung  der Kosten auch für das Aufstellen und Unterhalten der Zäune.

Die Freitagsdemonstrationen der Schüler während der Schulzeit wurden konträr diskutiert, der Zwiespalt zwischen Schulpflicht und guten Ideen der Schüler für ihre Zukunft thematisiert. Die symbolisierte Kreistagsitzung mit  ca. 40 Schülern war ein voller Erfolg. Die Sondergenehmigung zum Bau des Büsumer Lighthouse seitens der Landesregierung wurde von der Versammlung wegen des gefährdeten Küstenschutzes kritisiert. Auf Nachfrage erläuterte Borwieck-Dethlefs noch den Wechsel des Fraktionsvorsitzes von Volker Nielsen zu Jörg Hollmann,  Nielsen  habe sein Amt als Fraktionsvorsitzender auf Grund seiner Arbeitsbelastung  niedergelegt. Die Versammlung war von den Ausführungen und dem Auftritt der Kreispräsidentin Ute Borwieck-Dethlefs so begeistert, dass sie sich eine Wiederholung wünschte.