Gelungene Veranstaltung zum Thema "Gänsefraß"...

25.09.2015
Pressemitteilung

Gelungene Veranstaltung zum Thema "Gänsefraß" der Kreisfachausschüsse Agrar und Umwelt von Dithmarschen und Nordfriesland

Die CDU Kreisfachausschüsse Agrar und Umwelt von Dithmarschen und Nordfriesland kamen zu einem gemeinsamen Vortrags- und Gesprächsabend zum Thema :

„Gänsefraß und damit verbundene Schäden"

in Tönning im „Goldenen Anker" zusammen.

Als Gäste konnten Michael Kruse vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft und Umwelt ( MELUR ), Udo Engel Schäfer aus Neufeld und Melf Melfsen vom Bauerverband Schleswig Holstein, begrüßt werden.

Moderiert wurde der Gesprächsabend von Ina Nagel und Udo Maart. Laut Ina Nagel, Vorsitzende des CDU Kreisfachausschusses Agrar und Umwelt in Dithmarschen geht es bei dieser Veranstaltung darum, künftige Handlungsmöglichkeiten zu erörtern. Ziel sei nicht, die Fronten zwischen Landwirten und Vogelschützern weiter zu verhärten. Nur wer miteinander spricht, kann Lösungen herbeiführen und Kompromisse erarbeiten.
Udo Engel hat im vollen Saal im „Goldenen Anker „den 70 Anwesenden mittels einer Power Point Präsentation sehr anschaulich die Schwierigkeiten am Deich geschildert. Es rasten z.Zt. an unserer Westküste ca. 100 000 Nonnengänse, 60 000 Ringelgänse und 30 000 Graugänse. Bei dieser großen Population kann man sich gut vorstellen, dass da für die Schafe am Deich nicht viel zu fressen übrig bleibt. Die Gänse beissen den Grashalm bis auf die Narbe ab, noch kürzer als Schafe es vermögen, mit dem Ergebnis, dass bis Mai dort nichts mehr wächst. Eine Bejagung die bei Genehmigung ohnehin eng reglementiert ist, sowie Vergrämung (lt.Vorschlag des Ministeriums) ist kaum erfolgreich bzw. nutzlos, da die Auswirkungen zum Schaden der Landwirtschaft bei dieser Population zu groß ist.
Melf Melfsen vom Bauernverband konnte sich den Ausführungen von Udo Engel nur noch anschließen und fügte hinzu, dass 345 landwirtschaftliche Betriebe, mit insgesamt 18 000 Hektar in Schleswig Holstein, von den Gänsefraßschäden betroffen sind. Davon entfallen 8 000 Hektar auf Nordfriesland, 3 100 Hektar auf Dithmarschen, 2 500 Hektar auf Steinburg und 1 800 Hektar auf Ostholstein.
Auch hier wird die dringende Forderung nach Entschädigung gestellt sowie die Frage: „wie diesen vielen Gänse Herr werden" bzw. kann die Landwirtschaft neben den Gänsen überleben? Denn je näher die Nutzfläche an den Brutflächen liegt, sind Ernteausfälle/Nichtnutzungsmöglichkeiten bis zu 100 % zu verzeichnen.
Michael Kruse von MELUR nahm all diese Argumente und Ausführungen freundlich zur Kenntnis und zeigte auch viel Verständnis für die Sorgen und Nöte der Landwirte und Schäfer. Auch wollte er einige Anregungen gern mit nach Kiel nehmen, aber so richtig Hoffnungen konnte er keinem machen. Eine Vorlandbeweidung, wie zu Zeiten wo der Küstenschutz durch Schafe gewährleistet wurde, schließt das Ministerium aus.

Sein Rat, auf Bejagung und Vergrämung setzen und die Gelege der Gänse, mit Abstimmung der Jäger, ausräumen, aber wie viele Stunden müssen denn dafür über das normale Tagwerk hinaus angesetzt werden?

Diese sachlich geführte Diskussionsrunde war zwar sehr notwendig, sollte aber nicht die letzte Zusammenkunft von leidenden und existenzbedrohten Landwirten/Schäfern, Verbänden, Politik sowie hauptamtlichen Mitarbeitern in den Ministerien sein.