Demographischer Wandel auch in der Unfallstatistik sichtbar

10.01.2017
Von Friedrich-Wilhelm Trottmann

 

Meldorf – Höhere Lebenserwartung und Geburtenrückgang bewirken, dass das Alter der Verkehrsteilnehmer wächst und damit die sogenannten jungen Alten vermehrt in der Unfallstatistik auftauchen.

Prävention ist angesagt, daher war Polizeihauptkommissar Siegfried Schoop bei der ersten Informationsveranstaltung der Seniorenunion in diesem Jahr zu Gast, um über das Thema Sicherheit im Straßenverkehr in der dunklen Jahreszeit in der Meldorfer Erheiterung zu referieren.

Schoop als Präventionsbeamter der Polizei Heide zeigte auf, dass die Mobilität mit Gefahren verbunden sei und ihren Preis habe. 130 Tausend Dithmarscher seien mit 90 000 zugelassenen Fahrzeugen und fast 80 000 Fahrrädern auf 1200 Kilometern Straßen im Kreis unterwegs. Stabile Unfallzahlen wie ca. 2000 Unfälle im Jahr weisen jedoch einen massiven Wandel von den traditionellen jungen Fahrern von 18 bis 24 Jahren zu den jungen Alten als Unfallbeteiligten auf. Dabei sind Geschwindigkeit und Alkoholkonsum bei den jüngeren Fahrern die hauptsächlichen Gründe. Vorfahrtsverletzung, sowie Ein- und Anfahren stehen bei den älteren Fahrern an erster Stelle.

Die Mobilität im Alter zu erhalten, ist laut Schoop Prävention sehr wichtig. „Sehen und gesehen werden“ sollte beachtet werden. Das Seh- und Hörvermögen nehme mit dem Alter ab, Sehhilfen und Hörgeräte erhöhen die Lebensqualität, die Orientierung im Raum und das Erkennen von Gefahren wird verbessert. Auch die Beweglichkeit sowie Reaktionsgeschwindigkeit lasse im Alter nach. Die Schrecksekunde zwischen Wahrnehmung und Reaktion lässt dem Verkehrsteilnehmer kaum Chancen, rechtzeitig vor einer Gefahrensituation zum Stillstand zu kommen. Die von der älteren Generation bevorzugte dunkle Kleidung trage in der Dunkelheit dazu bei, nicht rechtzeitig erkannt zu werden. Helle Kleidung und Reflektoren an der Kleidung könnte hier etwas Abhilfe schaffen.

Es wird häufig verdrängt, dass auch die Einnahme von Medikamenten das Fahrverhalten beeinflussen kann. Der Konsum von Drogen wie auch Alkohol ist häufig die Ursache von Unfällen. Laut Schoop ist diesbezüglich Prävention besonders wichtig.

Zum Schluss der interessanten Veranstaltung erging ein eindringlicher Appell: Erste-Hilfe-Kurse sollten laut Schoop vermehrt zur Auffrischung besucht werden, denn oft ist mit der Zeit das richtige Verhalten am Unfallort in Vergessenheit geraten.