Abfallverwertung im Blickwinkel

29.03.2017

Die Seniorenunion bei der Firma J.F. Brammer

Von Friedrich-Wilhelm Trottmann 

Nordhastedt - Kann man mit Abfall Geld verdienen? Was geschieht mit unserem Müll? Das waren Fragen, die über 50 Mitglieder der Seniorenunion interessierte und die bei der Firma J.F. Brammer Rohstoffe GmbH in Nordhastedt zu Besuch waren.

Firmeninhaber Helge Brammer ließ es sich nicht nehmen, seinen auf 18 000 m² Fläche betriebenen großen Wertstoffhandel bei laufendem Betrieb zu erläutern. Gegründet in der Hafenstraße in Heide, umgezogen in die Hinrich-Schmidt-Straße und schließlich wegen Platzmangel vor zwei Jahren nach Nordhastedt auf die grüne Wiese gezogen, macht sein Familienunternehmen 10 Millionen Euro Umsatz im Jahr. 150 Produkte verlassen den Betrieb, die jeweils aus 35 Prozent aus Schrott und Altpapier und der Rest aus Altreifen, Müll, Holz, Kabelresten, Reifen, Styropor, Heizungen und Fensterrahmen gewonnen werden, um nur einige Stoffe zu nennen. Allein mit der Autoverwertung werden monatlich 150 Tonnen monatlich umgeschlagen.

22 Mitarbeiter bearbeiten die Abfälle, die hauptsächlich aus gewerblichen Betrieben stammen, doch auch privaten Einlieferern steht die Firma offen. Mit Druckereien, Umverpackern, Fischindustrie und Landwirtschaft seien nur einige Anlieferer genannt. Die Abfälle werden hier aufbereitet und weltweit über Hamburg und Rotterdam mit Seecontainern verschifft. Monatlich werden etwa 2500 Tonnen gewerbliches Altpapier sortiert und gepresst zu Papierfabriken verbracht, dabei wird mit durchschnittlich fünf Prozent Fehlwürfen gerechnet, die händisch per Sichtkontrolle aussortiert werden. Beispielsweise werden Folienballen aus Silofolie und Kabelreste der Industrie zugeführt, einige Abfälle thermisch aufbereitet, sprich verbrannt. Reifen finden wir im sogenannten Flüsterasphalt wieder. Wertvolle Stoffe wie Kupfer, Aluminium und Akkubatterien werden in einer extra verschlossenen Halle gelagert.

Vielfältige Umweltauflagen wie Bodenschutz werden ständig kontrolliert, um die Zertifizierung zu erhalten.4000 m² zusammengeschweißte Stahlplatten fangen Flüssigkeiten auf. Allein drei Ölabscheider sorgen dafür, dass Wasser nur gereinigt in die Vorflut abgegeben wird.  

Zum Abschluss überreichte Seniorenunionsvorsitzender Voss-Wilhelm Brandt Helge Brammer als Dank einen Präsentkorb mit heimischen Produkten.