Senioren-Union diskutiert Planungen für den Hafen im Speicherkoog

Volker Nielsen berichtet aus dem Landtag

von Friedrich-Wilhelm Trottmann

Meldorf – Es lag für die Senioren-Unionsvorsitzende Anne Ohlsen auf der Hand, mit dem CDU Kreisvorsitzenden Volker Nielsen in Meldorf über die Planungen im Hafenbereich zu sprechen. Wie Zeitzeugen während der Versammlung berichteten, zeigte sich bei der Sturmflut 1962, dass die alten Deiche in der Dithmarscher Bucht zu niedrig und zu steil waren. Der damalige Landrat Christoph Bernhard Schücking begab sich am 16. Februar 1962 mit dem Ministerpräsidenten Kai-Uwe von Hassel , der den CDU-Kreisparteitag besuchte, aufgrund der besorgniserregenden Meldungen direkt zum Christianskooger Deich, um die Bruchgefahr bei der Sturmflut persönlich zu begutachten. Der Koog musste in der Nacht evakuiert werden, Katastrophenalarm wurde ausgelöst. Dadurch konnte neben den örtlichen Feuerwehren die Bundeswehr sofort eingesetzt werden. Die Schäden am Deich waren Anlass, einen neuen Generalplan Küstenschutz aufzustellen und durch den Bau eines Speicherkooges eine Deichverkürzung um 16 Kilometer zu erreichen. Der Bund zahlte den ersten Abschnitt, da die Bundeswehr dort Geschosse testen wollte. Am 28. August 1978 wurde die letzte Lücke des neuen Außendeichs geschlossen. Dr. Robert  Tarnow, damaliger Leiter vom Amt für Land- und Wasserwirtschaft, heute ALR, sorgte dafür, dass das Gebiet „Kronenloch“ mit etwa 500 Hektar für den Naturschutz vorgesehen wurde. Das Hafengebiet selbst wurde für verschieden Nutzungen von Küstenschutzbauhof, Zulauf Salzwasser für das Kronenloch bis Bootsstege mit Betriebsgebäuden ausgewiesen. Durch Anlage großer Speicherbecken und eines neuen Sielbauwerks im Deich wurde die Binnenentwässerung für große Gebiete Dithmarschens deutlich verbessert.
Nielsen führte aus, dass das Kommunalunternehmen „Speicherkoog Meldorfer Bucht“ 2019 eine moderne Flächennutzungsplanung (F-Plan) auf den Weg gebracht hat. Konkrete Vorhaben sollen nun in Bebauungsplänen dargestellt werden. Der CDU-Kreisvorsitzende  berichtete, dass der Kreisparteitag der Union die Planungen des Kommunalunternehmens mit seinen Trägern Meldorf, Elpersbüttel und Nordermeldorf befürwortet.  Nielsen streifte nur kurz die Petition der Bürgerinitiative für Naturschutz im Speicherkoog (BiNS) gegen die Festsetzungen im F-Plan.

Nielsen ging dann noch auf Fragen zur Landespolitik ein. Bauerndemonstrationen zeigen, dass die Preise in vielen Bereichen für die Erzeuger kaum kostendeckend sind. Die Verbraucher könnten stärker regionale Lebensmittel nachfragen, auch wenn die mal teuer sind. Milch und Fleisch durch die ganze Republik zu fahren, mag in Zeiten des Klimawandels keine gute Idee sein. Der Konflikt zwischen Weidetierhaltung, Deichschäfereien und strengem EU-Artenschutz verursacht eine angespannte Lage. Der Bund hat zwar bei Problemwölfen einige Regeln neu formuliert, doch den Schutzstatus kann nur die EU  verändern. Auf allen politischen Ebenen drängen CDU-Politiker um wolfsfreie Zonen und auch flexiblere Regelungen beim Umgang von Problemtieren. Eine vor dem Europäischen Gerichtshof anstehende Entscheidung aufgrund einer Klage Finnlands kann neue, flexiblere Richtlinien bringen. Das Urteil soll kurzfristig verkündet werden. Es zeigt sich dann, ob auch das Sicherheitsbedürfnis der Bürger bei der Bewertung von Problemwölfen eine Rolle spielt.
In der Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grüne wird unter Ministerpräsident Daniel Günter zielgerichtet gearbeitet. Ein wichtiges Feld wie die Kita-Reform ist beschlossen, beim kommunalen Finanzausgleichsgesetz ist man  auf der Zielgraden unterwegs. „Ich freue mich über die Aufmerksamkeit unserer beiden Landtagsabgeordneten Andreas Hein und Volker Nielsen, die regelmäßig in der Senioren-Union vortragen und für Diskussionen zur Verfügung stehen“, so  Anne Ohlsen abschließend.