Energiepolitischer Austausch im Umspannwerk Heide-West

16.03.2022

SH Netz AG Betriebsrat informiert Landtagskandidaten Andreas Hein und Volker Nielsen

Gesamtbetriebsratsvorsitzender Peter Grau und seine Stellvertreterin Karina Hansen stellten den beiden CDU Landtagskandidaten, Andreas Hein und Volker Nielsen, die immensen Herausforderungen im Energiewendeland Schleswig-Holstein aus Sicht der Mitarbeitervertretung vor. Bei der SH Netz AG sorgen mehr als 400 Stadt- und Gemeindeaktionäre aus Schleswig-Holstein für eine gesunde Unternehmensstruktur mit viel kommunaler Einflussnahme. Der andere Aktionär der SH NETZ AG ist die HanseWerk AG, die 2004 aus der Schleswag AG hervorgegangen ist. Die Gesellschafter der HanseWerk AG wiederum sind die 11 schleswig-holsteinischen Kreise und die E.ON SE.

Beheimatet ist der leistungsfähige Energienetzbetreiber, tätig auf Spannungsebenen der Niederspannung in den Orten bis zur 110 KV Hochspannungsleitung in Quickborn im Kreis Pinneberg. „Wir sind dem ländlichen Raum und den Städten und Gemeinden stark verbunden. Wir freuen uns, dass der Anteil der kommunalen Aktionäre mit 96 Gemeinden in Dithmarschen sehr hoch ist“, so Kommunalbetreuer Dirk Krause, der als Unternehmensvertreter zusammen mit Meldorfs Netzcenterleiter Tobias Dau, Jörg Rudat aus der Unternehmensentwicklung und dem Anlagenverantwortlichen Chris Harbeck an dem Ortstermin im Umspannwerk Lieth teilnahm.

Peter Grau betonte, dass energiepolitische Entscheidung von Bund und Land unmittelbaren Einfluss auf die Arbeitsplätze haben. Tatsächlich ist der Ausbau von Wind-, PV- und auch Biogasanlagen mit dem damit verbundenen Ausbau der Netze und Umspannwerke eine Beschäftigungssicherung in der Unternehmensgruppe.

Andreas Hein, zugleich Verwaltungsratsvorsitzender der Entwicklungsagentur Heide Umland und Volker Nielsen, Bürgermeister St. Michaelisdonns,  sind mit erneuerbaren Energien bestens vertraut. „Wir haben hier an der Westküste - der Energieküste - eine Riesenchance aus unserer erneuerbaren Energie mehr zu machen, Unternehmen zu stärken, anzusiedeln und so für mehr Wertschöpfung zu sorgen“, so Andreas Hein. PV Dächer  und Freiflächen als auch Biogasanlagen sind mit den guten Erfahrungen der Betreiber in großer Zahl vorhanden. Wir sind ganz vorn dabei: „In Dithmarschen stehen rund 850 Windkraftanlagen, ganz Baden-Württemberg nur 750,“ so Nielsen zur Stärke der Windbranche im Kreis.

Die Technikoffenheit der Dithmarscher und gute Windverhältnisse sind nach wie vor gute Rahmenbedingungen. Die Windenergie trägt maßgeblich zur guten Finanzlage vielen Gemeinden und des Kreises selbst bei, das muss immer wieder betont werden, so die beiden CDU Abgeordneten.

Vor über vierzig Jahren drehte sich die erste große Windkraftanlage zur Stromerzeugung im Kaiser-Wilhelm-Koog. Der damalige CDU Bundestagsabgeordnete Dietrich Austermann hat sich energisch für die Förderung dieser umwelt- und klimafreundlichen Art der Stromerzeugung eingesetzt, später auch als Schleswig-Holsteinischer Wirtschaftsminister ab 2005  in der CDU geführten Landesregierung unter Peter Harry Carstensen. Mit dem neuen Landes-Regionalplan Wind hat das Land Schleswig-Holstein 2021 das 2 % Ziel für Schleswig-Holstein festgesetzt, ein Meilenstein der Energiewende in Deutschland.

Durch die Anlandung von Offshorewindstrom in Büsum und dem Norwegenkabel kann Windstrom flexibel dort hingebracht werden, wo er benötigt wird. Der bisher gerade durch Tennet und die SH Netz AG gelungene Netzausbau mit vielen Umspannwerken macht Dithmarschen als Standort mit grünem Strom und künftig auch grünem Wasserstoff hochattraktiv für Unternehmensansiedlungen.

„Doch als Brücken-Rohstoffe bis zur vollständigen Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen braucht Deutschland Öl und Erdgas. Daher ist es zum Abbau der Abhängigkeit zu Russland sinnvoll, die weitere Förderung von Öl von der Mittelplate vor Friedrichskoog positiv zu unterstützen und soweit notwendig auch das Nationalparkgesetz „Wattenmeer“ anzupassen. Schließlich wird technisch auf höchstem Niveau und dreißig Jahre ohne Umweltumfälle sicher Öl gefördert und an Land in Hemmingstedt verarbeitet“, so Volker Nielsen abschließend.