Eine Erfolgsgeschichte: 50 Jahre Deich- und Hauptsielverband Dithmarschen

CDU Landtagsabgeordneter Volker Nielsen gratulierte im Namen der CDU Landtagsfraktion dem Dithmarscher Verbandsvorsteher Peter vom Hemm zum 50 jährigen Jubiläum des in Hemmingstedt ansässigen Wasser- und Bodenverbands. Der Deich- und Hauptsielverband entstand 1972 im Nachgang der 1970 erfolgten Zusammenlegung der Kreise Norder- und Süderdithmarschen  aus den zuvor in Meldorf und Heide tätigen Deich- und Entwässerungsvereinigungen. Im selben Jahr übernahm auch das Land die Unterhaltungspflicht für die rund 82 Kilometer Seedeiche vom Schöpfwerk Büttel bis zum Eidersperrwerk im Wesselburener Koog. So konzentrierte sich der mit einem starken Ehrenamt geführte Verband auf die zweiten Deichlinien im Rahmen des Hochwasserschutzes und der Binnenentwässerung, erläuterte Hauptverbandsvorsteher Peter von Hemm. Veränderungen und vor allem Schlickauflandungen vor den Deichen machen den Bau von mehr und leistungsfähigeren Schöpfwerken nötig. Auch der Umgang mit Regenwasser hinsichtlich der Klimaveränderungen wird die weiteren Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte bilden so Nielsen. Möglicherweise ist mehr Regenwasser im Binnenland zu speichern, um Dürreperioden zu begegnen.

Auch dazu muss nach dem altbewährten Prinzip „Woterwirtschaft Hand in Hand – Wat een alleen ni kann, dorför steiht de Verband“ vorgegangen werden. Verbände haben im ältesten Landkreis Deutschlands große Tradition: Ohne gemeinschaftliches Vorgehen wäre im Laufe von 500 Jahren der Bau von  62 Kögen in Dithmarschen nicht möglich gewesen. Rund 32.000 Hektar Marschland wurden durch natürliche Schlickablagerung sowie Bau von Lahnungen und Sielzügen eingedeicht. Der letzte Koog ist der 1978 gebaute Speicherkoog mit rund 5.000 ha Größe, der größte sein Art, der kleinste ist der Kretchenkoog mit 62 ha bei Österdeichstrich. Im Speicherkoog befinden sich die jeweils rund 500 Hektar großen Naturschutzgebiete Kronenloch und Wöhrdener Loch. Bei Planung und Bau des Speicherkoogs spielten die Erfahrungen aus der Sturmflut von 1962 eine Rolle: Klar war, dass die maroden Deiche der alten Dithmarscher Bucht durch Vordeichung und Verkürzung der Deichlinie ersetzt werden mussten. „Nur durch erhebliche Gelder des Bundes, der sich den sogenannten Bundeswehrkoog als Teil des Speicherkoogs für gelegentliche Waffenerprobungen sicherte, war das wasserbauliche Großprojekt zu finanzieren,“ erinnert Volker Nielsen. Das Land Schleswig-Holstein zusammen mit den Sielverbänden hätte die Finanzierung nicht stemmen können. Schon zum  Zeitpunkt der Planung war entschieden, das der Speicherkoog vielen Interessen dienen soll: Neubau hoher Deiche, verbesserter Binnenentwässerung, Neuanlage des Meldorfer Hafens für den Küstenschutz - Baubetrieb und als kommunaler Hafen, Bundeswehr, Landwirtschaft, Freizeit- und Badebetrieb als auch dem Naturschutz.

„Ein optimales Zusammenspiel der ehrenamtlich geleiteten Sielverbände und des ehrenamtlichen Hauptverbandsvorstandes mit der Geschäftsführung und dem Mitarbeiterteam in Hemmingstedt gewährleistet seit nunmehr 50 Jahren eine erfolgreiche Arbeit des Deich- und Hauptsielverbandes,“ bringt es Peter von Hemm auf den Punkt. Auch Volker Nielsen hält das System der Wasser- und Bodenverbände in Schleswig-Holstein für sehr erfolgreich, zukunftsfähig und nötig. „Wenn Menschen über das Ehrenamt örtliche Belange mitgestalten und mitentscheiden können, ist auch Akzeptanz für staatliches Handeln in breiter Form erreichbar. Ich habe großen Respekt vor den Leistungen der verantwortlichen Menschen beim Deich- und Hauptsielverband Dithmarschen und spreche meinen Dank für 50 Jahre erfolgreiche Arbeit aus,“ betont CDU Landtagsabgeordneter Volker Nielsen abschließend.