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Für ihr ehrenamtliches Engagement erhält Jutta Dohr den Bürgerpreis der CDU

Von Hengameh Habib - Dithmarscher Landeszeitung 11.01.2019

Brunsbüttel - Man kann Jutta Dohr als Grande Dame von Brunsbüttel bezeichnen. Die 79-Jährige ist seit 1989 in der Stadt engagiert. Zuerst zog es sie in die Politik, später war Jutta Dohr an vielen Stellen ehrenamtlich aktiv - bis heute. Für dieses Engagement hat sie jetzt den Bürgerpreis der CDU erhalten.

Als der Ortsvorsitzende Michael Kunkowski Jutta Dohr darüber informierte, dass sie ausgezeichnet werden soll, war sie überrascht. "Ich mache nichts Besonderes, also warum soll ich den Preis erhalten?", waren ihre Gedanken. Der CDU-Vorstand, der sich in nur wenigen Minuten auf Jutta Dohr einigte, sah das anders.

Vor 29 Jahren traten die Christdemokraten an sie heran und schlugen ihr eine Parteimitgliedschaft vor. Sie nahm an, weil sie Vorbild sein wollte, aus einem besonderen Grund. Jutta Dohr hat in ihrem Leben einige Schicksalsschläge verkraften müssen und sich dabei nicht verloren, heißt es. Zu jener Zeit, als sie in die Partei eintrat, hatte sie ihren Ehemann bei einem Unfall verloren. "Ich wollte mich nicht hängen lassen. Ich wollte zeigen, dass es weitergeht. Ich hatte schließlich Kinder." Nach zehn Jahren in der Ratsversammlung, Mitarbeit im Parteivorstand und Vorsitz in der CDU entschied Jutta Dohr, sich zurückzuziehen. Allerdings nur aus dem politischen Leben. Im gesellschaftlichen Bereich traf man sie an verschiedenen Stellen an. Zum Beispiel im Kulturbeirat der Volkshochschule und im Jugendferienwerk Dithmarschen, im Kuratorium des Altenheims Süderdöffte und in der Galerie Stücker in Brunsbüttel-Ort. Jutta Dohr hat maßgeblich dazu beigetragen, dass damals noch aufstrebende Künstler, zu denen unter anderem Jens Rusch gehörte, ihre Werke ausstellen konnten.

Das Engagement für ihre Stadt, in die sie 1977 von Stade zog, liegt ihr am Herzen. Aber auch das Ehrenamt per se hat für Jutta Dohr einen hohen Stellenwert. "Sie hat immer dafür geworben, andere zum Mitmachen zu motivieren", lobt Michael Kunkowski. Jutta Dohr selbst sagt, dass man vorleben muss, was man gut findet und hofft, dass ihre sechs Enkelkinder in ihre Fußstapfen treten. Ihre Hand streckt sie Menschen auch im privaten Bereich aus. Wann immer jemand um Unterstützung bittet, rennt er bei der 79-Jährigen offene Türen ein.

Bis heute bekleidet Jutta Dohr noch Ämter. Den meisten Brunsbüttelern ist sie als Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Westküstenklinik Brunsbüttel bekannt. Seit 2004 leitet sie die Geschicke und hat mehr als 150 000 Euro gesammelt, die der Verein der Klinik überließ. Laudator Dr. Johannes Geisthövel hob in seiner Rede dieses Engagement von Jutta Dohr ganz besonders hervor. Der Verein habe seit seiner Gründung viel für das Krankenhaus getan und damit wesentlich zur Erhaltung des Klinikstandortes beigetragen. "Das alles wäre ohne unsere Jutta Dohr nicht geschehen, und schon allein dafür hat sie einen Preis verdient", lobte Dr. Geisthövel. Zwar bleibt Jutta Dohr dem Förderverein weiterhin erhalten, aber ab Februar nicht mehr als Vorsitzende. "Nach all den Jahren wird es Zeit, Platz zu machen."

Für die CDU ist Jutta Dohr in all den Jahren zu einem wichtigen Mitglied geworden. "Wir sind dankbar, dass wir sie haben mit ihrer langjährigen Erfahrung. Und wir schätzen es sehr, dass sie uns bis heute begleitet und dabei auch kritisch ist", sagt Michael Kunkowski.