A. Damerow, MdB: Bundesweites Wolfsmanagement muss endlich umgesetzt werden

21.02.2019

Der Bundestag beriet in seiner heutigen Sitzung unter anderem das Thema Wolfsmanagement und Wolfsmonitoring. Dazu erklärt die Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Nordfriesland/Dithmarschen-Nord und Kreisvorsitzende der CDU Nordfriesland Astrid Damerow:

„Als Mitglied des Umweltausschusses habe ich heute im Bundestag zum Thema Wolfsmanagement gesprochen. CDU/CSU und SPD haben sich im Koalitionsvertrag dazu verständigt. Wir sind uns einig, dass die Sicherheit des Menschen Priorität vor dem Wolf hat. Die EU-Kommission soll den Schutzstatus des Wolfs abhängig von seinem Erhaltungszustand überprüfen. Bisher ist der Wolf in der FFH-Richtlinie als „streng geschützt“ gelistet. Mit der Listung in Anhang V als „geschützt“ könnte eine notwendige Bestandsreduktion herbeigeführt werden. Dennoch wären die Mitgliedstaaten verpflichtet, für einen günstigen Erhaltungszustand des Wolfes zu sorgen.

Bereits jetzt ist zudem eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes erforderlich. Wir müssen die rechtlichen Voraussetzungen schaffen, Problemwölfe zu entnehmen und den Landesregierungen auch Einzelregelungen ermöglichen.

Im Juni des letzten Jahres haben sich CDU/CSU und SPD in einem gemeinsamen Bundestagsantrag entsprechend dem Koalitionsvertrag zum Schutz der Weidetiere und zu einem bundesweiten Wolfsmanagement bekannt. Wir fordern, dass die Kriterien für eine mögliche Entnahme des Wolfes wissenschaftlich unterlegt werden. Zudem brauchen wir bundeseinheitliche Standards für die geschädigten Tierhalter.

Diese Forderungen sind vernünftig, denn sie tragen sowohl dem Bestand des Wolfes, aber auch den Interessen der Weidetierhalter Rechnung. Forderungen der Grünen und der Linken nach einem umfassenden Wolfsschutz gehen schlichtweg an der Wirklichkeit vorbei. Wir müssten dann die Menschen und ihre Nutztiere vor dem Wolf wegschließen.

Leider haben sich die Sozialdemokraten bisher verweigert, politisch zu handeln. Bundesumweltministerin Svenja Schulze ist gefordert, die Änderungen des Bundesnaturschutzgesetzes endlich anzugehen. Die SPD sollte mindestens unsere dazu gesetzten Ziele im Koalitionsvertrag umsetzen. 

Ich habe auch auf die Situation in meinem Wahlkreis hingewiesen. An der gesamten Nordseeküste tragen freilaufende Deichschafe zum Küstenschutz bei. Wir haben in Schleswig-Holstein die freie Weidetierhaltung stets gefordert. Daher habe ich auch dafür plädiert, nicht nur Wolfsschutzgebiete, sondern auch wolfsfreie Regionen juristisch zu ermöglichen.“